Zwei Wege zur Präzision
Ob im Modellbau, in der Holzverarbeitung oder bei individuellen Projekten – wer präzise Bauteile fertigen möchte, steht früher oder später vor der Frage:
Laser oder CNC?
Beide Technologien versprechen Genauigkeit und kreative Freiheit, doch sie arbeiten nach völlig unterschiedlichen Prinzipien. Während der Laser mit Licht schneidet, formt die CNC-Fräse mit physischer Kraft.
Doch wann lohnt sich Fräsen tatsächlich – und wo spielt der Laser seine Stärken aus?
Die Grundlagen: Wie beide Systeme arbeiten
Laserschneiden – Präzision mit Licht
Ein CO₂- oder Diodenlaser trägt Material berührungslos ab.
Er arbeitet schnell, leise und hinterlässt glatte Kanten, ohne dass Späne entstehen.
Typische Einsatzfelder sind Holz, Acryl, Leder, Karton, Glas und teilweise Metalle.
Dank Software-Integration (z. B. LightBurn oder xTool Creative Space) lassen sich Gravuren, feine Details und komplexe Formen nahezu ohne Nacharbeit realisieren.
Vorteile: hohe Geschwindigkeit, keine Werkzeugabnutzung, kaum Staub oder Lärm, perfekte Kanten.
CNC-Fräsen – Kraftvoll, mechanisch, vielseitig
Eine CNC-Fräse (Computerized Numerical Control) arbeitet mit rotierenden Fräsern.
Sie trägt Material Schicht für Schicht ab und kann auch in die Tiefe arbeiten – ideal für 3D-Reliefs, Aluminium, Hartholz oder GFK.
Die Bewegung erfolgt in mehreren Achsen, meist X-, Y- und Z-Richtung, gesteuert durch G-Code-Programme.
Vorteile: echte Tiefenbearbeitung, präzise Kanten bei dicken Materialien, geeignet für Metalle und technische Werkstoffe.
Materialfrage: Wo die Unterschiede zählen
Materialtyp | Laser | CNC |
---|---|---|
Sperrholz / MDF | Sehr präzise Schnitte, saubere Kanten | Exakte Konturen, leichtes Ausfransen bei dünnen Platten |
Acryl / Plexiglas | Glasklare Schnittkante ohne Polieren | Matt, Nachbearbeitung nötig |
Metall (weich) | Gravur möglich (mit CO₂ / IR-Laser), kein Schnitt | Fräsen problemlos, saubere Kanten |
Hartholz | Schnitt bis ca. 18 mm (CO₂-Laser) | Fräsen auch 40 mm+ möglich |
3D-Reliefs / Tiefgravuren | Nur begrenzt möglich | Ideal für 3D-Formen und Gravuren |
Lärm & Staub | Sehr leise, kaum Schmutz | Laut, erfordert Absaugung |
Wartung | Gering (keine Werkzeuge) | Regelmäßiger Werkzeugwechsel |
Fazit: Wer flache, präzise Designs fertigt, profitiert vom Laser.
Wer Volumen oder harte Werkstoffe bearbeiten möchte, kommt am Fräsen nicht vorbei.
Geschwindigkeit, Genauigkeit & Kosten
Ein moderner Laser-Cutter wie der xTool P2S erreicht Schnittgeschwindigkeiten von bis zu 600 mm/s – das ist um ein Vielfaches schneller als typische Desktop-CNC-Maschinen.
Zudem entfällt das Einspannen und Werkzeugwechseln.
CNC-Fräsen punkten hingegen bei Wiederholgenauigkeit und Materialtiefe.
Bei großen Werkstücken oder Metallbearbeitung bleibt sie die robustere Lösung.
Die Anschaffungskosten sind oft ähnlich, aber Werkzeugverschleiß und Laufzeiten sind beim Fräsen höher.
Präzision in der Praxis
Wenn Laser punkten:
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Feine Gravuren und Logos auf Holz, Leder oder Glas
-
Acryl-Displays, Gehäuse, Schriftzüge
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Leichte Baugruppen mit exakten Passungen
-
Serienfertigung mit Wiederholgenauigkeit
Wenn CNC überlegen ist:
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Fräsen von Aluminium, Messing oder dickem Holz
-
Reliefs, Gravuren in Tiefe, technische Bauteile
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Stabilität wichtiger als Oberflächenqualität
-
Werkstücke mit komplexer Z-Geometrie
Software & Workflow
Sowohl Laser als auch CNC-Systeme setzen auf digitale Vorbereitung, unterscheiden sich aber stark in der Bedienung.
-
Laser: intuitive Software (z. B. LightBurn), live Kamera-Vorschau, automatische Fokussierung.
→ Ideal für Designer, Maker, Hobby-Werkstätten. -
CNC: erfordert CAM-Programmierung (z. B. Fusion 360, VCarve), Werkzeugpfade und Materialspannungen müssen berücksichtigt werden.
→ Eher für technisch versierte Anwender oder Ingenieure.
Sicherheit & Umgebung
Der xTool P2S mit Laserklasse 1 arbeitet vollständig geschlossen – keine Schutzbrille, kein offener Strahl.
Viele CNC-Maschinen benötigen hingegen eine separate Absaugung, Lärmschutz und stabile Aufstellung.
Wer also in Werkstatt oder Wohnumfeld arbeitet, hat mit einem modernen CO₂-Laser den leiseren, saubereren und sichereren Alltagspartner.
Nachhaltigkeit & Wartung
Ein Laser benötigt kaum Verschleißteile – keine Fräser, keine Schmierung.
CNC-Fräsen müssen regelmäßig gereinigt, gefettet und mit neuen Werkzeugen bestückt werden.
Langfristig bedeutet das:
-
Laser: geringere Betriebskosten
-
CNC: mehr Wartung, dafür robust bei Dauerbetrieb
Fazit: Laser oder CNC?
Wer flache Designs, Gravuren und kreative Projekte umsetzt, fährt mit einem Laser-Cutter besser:
präzise, schnell, leise und mit geringem Wartungsaufwand.
Wer hingegen tief fräsen, Metalle bearbeiten oder mechanische Bauteile herstellen möchte, profitiert weiterhin von einer CNC-Maschine.
Kurz gesagt:
-
Laser = Präzision & Geschwindigkeit
-
CNC = Kraft & Tiefe
Am Ende ist die beste Lösung oft eine Kombination beider Systeme – Laser zum Schneiden und Gravieren, CNC für dreidimensionale Bearbeitungen.
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